▻ zum Programm der 26. Lange Buchnacht in der Oranienstraße 2025

25. Lange Buchnacht
in der Oranienstraße

Samstag,
29. Juni 2024

19 Uhr
15 Studio Koschmieder

Valentin Goppel. Zwischen den Jahren

Valentin Goppel zeigt in seiner fotografischen Serie Zwischen den Jahren (Buch und Prints) seine "Generation Corona“. „Chillen“ in diesen Zeiten, ob und wie das ging, davon erzählen seine Arbeiten. Die Bilder, changierend zwischen Beobachtung und Inszenierung, erzählen von Herausforderungen, Verletzungen und einer tiefen Sehnsucht nach einem Leben jenseits von Restriktionen.

Die Serie Zwischen den Jahren wurde bereits vielfach ausgezeichnet, so erhielt er u.a. 2020 den Vonovia Award für Fotografie als beste Nachwuchsarbeit und 2022 den Leica Oskar Barnack Newcomer Award. Im Januar 2024 erschien im Verlag GOST (London) sein Fotobuch.

Valentin Goppel lebt in Hannover, wo er zurzeit noch Fotojournalismus und Dokumentarfotografie studiert.

In der Silvesternacht 2020 begann Valentin Goppel, seine Freunde und Bekannten zu fotografieren, um die Orientierungslosigkeit während der Zeit der Covid-Pandemie zu verarbeiten und darzustellen. Indem er seine Freunde fotografierte, fand er einen Weg, mit dem Zustand der Ungewissheit umzugehen. Es war nicht schwer für ihn, ihnen zu erklären, welche Bilder er suchte – sie alle befanden sich in der gleichen Situation und fühlten sich in einem eigenartigen Schwebezustand verbunden.

Die Fotografien im Buch sind eine Kombination aus beobachteten und inszenierten Momenten sowie nachgestellten Erinnerungen. Die jungen Menschen auf den Fotografien werden oft vom Licht eines Telefons oder Laptops beleuchtet, während sie in kleinen Gruppen oder allein in Küchen, Schlafzimmern, auf den Straßen der Stadt oder inmitten der Natur gezeigt werden. Auch die Familienszenen spiegeln eine Art Stille aber auch eine Spannung zwischen den Generationen. Je weiter man das Buch durchblättert, desto stärker wird das Gefühl der Isolation, selbst die Gruppenmitglieder erscheinen oft allein in ihrer Kontemplation.

„Ich habe versucht, Wege zu finden, die diffusen Gefühle des Aufwachsens in der Zeit der Covid-Pandemie auszudrücken. Nicht zu wissen, woran man sich festhalten soll, wenn alles um einen herum wackelt, dies ist vielleicht ganz normal in der Phase, in der man kein Kind mehr ist, aber auch noch nicht erwachsen. Die Pandemie wirkte wie ein Katalysator für meine Orientierungslosigkeit und brachte die inneren Konflikte ans Licht.“ (Valentin Goppel)

Der Titel des Buches Zwischen den Jahren beschreibt die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr - die Zeit zwischen den Jahren. Er dient als Metapher, um die Zeit des Übergangs zwischen Kind und Erwachsensein zu erklären, aber auch das Gefühl der angehaltenen Zeit oder Lähmung zwischen der Zeit vor der Covid-Pandemie und einer unbekannten Zukunft.

„Vor der Pandemie zeigte jeder zehnte deutsche Teenager Symptome von Depression. Am Ende des ersten Lockdowns war es einer von vier. Viele meiner Freunde hatten Schwierigkeiten, danach wieder an ihr soziales Leben anzuknüpfen, und ich war da nicht anders.“ (Valentin Goppel)
Ort und Veranstalter:

Studio Koschmieder

Oranienstraße 15, Berlin

www.galerie-koschmieder.de