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24. Lange Buchnacht
in der Oranienstraße

Samstag,
3. Juni 2023

21:15 Uhr
14a Zum Goldenen Hahn

Su Tiqqun. Zeugin und Täter. Zur Geschichte des Kunsthauses Tacheles in Berlin

Life Is Life – Zerstörer und Zerstörte

Sie hat einen Mythos hinterlassen – die Kaufhausruine an der Oranienburger Straße in Berlin Mitte. Als prachtvolle Passage überstand sie gerade mal ihr Debüt im Zeitalter der Massenvernichtung und der Massenunterhaltung. Anfang der Neunziger wurde ihr vermüllter Rest von der Vorhut der Creative Class beschlagnahmt.

Als „Kunsthaus“ schrieb das Tacheles eine bemerkenswerte Geschichte. Es war Echokammer der 80er-Jahre Kunst, Programmkino, Spielstätte, Techno-Labor, Möglichkeitsraum und begehrtes Schmuddelkind des Berlin-Tourismus. Es überwältigte seine Macher und Besucher gleichermaßen, hat sich als Gesamtkunstwerk in eine Legende gehüllt, die in Kürze noch einmal aufgewärmt werden wird, wenn das Areal am Tacheles als nagelneues Luxusquartier an der Friedrichstraße die Schlagzeilen füttert.

Su Tiqqun wuchs in einer prosperierenden Industriestadt in Thüringen auf. Der Vater, Bergmann untertage, die Mutter Textilgutachterin übertage. Su's ganzheitliche Erziehung wurde auf die Verbesserung und Rettung der Welt geeicht. Sie studierte daher Deutsch und Geschichte auf Lehramt in Leipzig, wurde mit 24 Jahren allseits observierter Rebell, arbeitete als Lehrerin auf dem Land und in der Stadt, erst staatlich, dann kirchlich bis 1990, sie hat die ersten sieben Jahre des Tacheles studiert und ist danach von der öffentlichen Bühne verschwunden.

Ort:

Zum Goldenen Hahn

Oranienstraße 14a, Berlin
Veranstalter:
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