Patricia Holland Moritz liest „Der Menschenleser“, begleitet von Gennadij Desjatnik (Trio Scho)
Äußerst lebendig, präzise und authentisch leuchtet Patricia Holland Moritz die Milieus in der (ost)deutschen Provinz unterhalb der öffentlichen Moral aus und zeigt, wie Menschen an den Verhältnissen zerbrechen. Auf historischen Tatsachen und Archivrecherchen beruhend setzt der Roman mit literarischer Freiheit Prof. Dr. Dr. Hans Szewczyk (1923-1994), dem medizinischen Direktor der Nervenklinik an der Charité Berlin, ein Denkmal, der durch seine Arbeit Täterprofile in die Ermittlung einführte und die Voraussetzung für die heutige Prävention und die Technik des Profilings schuf.
„Die Autorin schafft es mit kleinen Details, die Atmosphäre der ehemaligen DDR aufleben und Figuren lebendig werden zu lassen, mit all den ideologischen, wissenschaftlichen und menschlichen Grenzen dieser Zeit. Die Geschichte wird ohne Effekthascherei erzählt und berührt gerade wegen ihrer unprätentiösen Art.“
Die Mörderischen Schwestern e.V.
Patricia Holland Moritz
geboren in Karl-Marx-Stadt, arbeitete als Buchhändlerin in Leipzig, verließ die DDR und heuerte in Paris als Speditionskauffrau an. Nach dem Studium der Nordamerikanistik in Berlin wurde sie Bookerin für verschiedene Bands und ist heute Programmleiterin in einem Berliner Verlagshaus. Für ihren Roman "Zweisiedler" (BoD 2012) erhielt sie das Arbeitsstipendium des Berliner Senats. Sie ist Co-Autorin der Autobiografie des Leipziger Pfarrers Christian Führer "Und wir sind dabei gewesen" (Ullstein 2011) und mit Krimis in den Anthologien des Leipziger Verlags edition krimi vertreten. 2014 startete sie die Krimiserie um die Ermittlerin Rebekka Schomberg mit "Die Einsamkeit des Chamäleons", worauf "Kältetod" folgte (beide Gmeiner). Der Krimi aus dem Crystal Meth-Milieu Berlins wurde vom Tip 2015 für die „ausgefallenste Mordmethode" geehrt. 2018 erschienen "Mordzeitlose" (Gmeiner) und "Ich bin nicht auf der Welt, um glücklich zu sein, die Autobiographie von Frank Schäfer" (Schwarzkopf & Schwarzkopf). Für den Roman "Der Menschenleser" erhielt sie 2017 das Arbeitsstipendium des Mörderische Schwestern e.V.
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