Sehnsucht nach Mutterland, Lesung und Gespräch mit Sophia Weiss, Autorin, Dipl. Sozialpädagogin
Maya, eine junge Frau, die sich fremd fühlt in der patriarchalen Gesellschaftsordnung, ist auf der Suche nach sich selbst. Ihr Weg führt sie zunächst nach „Frauenland“, ein Selbstversorgerinnenhof in Dänemark. Von dort wandert sie drei Jahre lang mit ihrem Pferd und ihrem Hund nach Südfrankreich in die Pyrenäen. Maya erlebt die Leichtigkeit des Unterwegs-Seins. Immer wieder macht sie die Erfahrung, dass sie alles bekommt, was sie braucht. Maya begegnet ihren Ängsten, schmerzhafte, machtvolle Erinnerungen greifen nach ihr. Immer bleibt sie in Bewegung. Ihr Vertrauen in sich selbst wächst und sie findet die Kraft innere und äußere Grenzen zu überschreiten. Sophia Weiss wurde 1962 geboren. Als junge Frau fand sie ihren Platz in der Frauenbewegung. Das Zusammenleben mit Frauen und Tieren und die Arbeit als Selbstversorgerin durchzieht wie ein roter Faden ihr Leben und ist ihr immer Heimat gewesen. In ihrem Diplom-Pädagogik-Studium und auch später in ihrer beruflichen Arbeit setzte sie sich intensiv mit den Folgen sexueller Gewalt auseinander. ‚Frauensolidarität’ heißt ihre Vision für die Zukunft und ist für sie der Weg ins Mutterland. Ihr besonderes Anliegen ist es, die Erfahrung des Verletzt-worden-Seins aus der Kammer der Privatsphäre und aus den Praxen der Therapeutinnen zu holen, und Frauen-Räume zu öffnen, in denen diese Erfahrung (mit)geteilt werden kann.