Jenny Erpenbeck: „Gehen, ging, gegangen“. Fast hätte ihr Buch den Deutschen Buchpreis gewonnen, ein Buch, das sich hellsichtig gegen Vorurteile und machtpolitisches Handeln als Reaktion auf die Flüchtlingsströme wehrt.
Entdeckungsreise zu einer Welt, die zum Schweigen verurteilt, aber mitten unter uns ist
Wie erträgt man das Vergehen der Zeit, wenn man zur Untätigkeit
gezwungen ist? Wie geht man um mit dem Verlust derer, die man geliebt
hat? Wer trägt das Erbe weiter? Richard, emeritierter Professor, kommt
durch die zufällige Begegnung mit den Asylsuchenden auf dem Oranienplatz
auf die Idee, die Antworten auf seine Fragen dort zu suchen, wo sonst
niemand sie sucht: bei jenen jungen Flüchtlingen aus Afrika, die in
Berlin gestrandet und seit Jahren zum Warten verurteilt sind. Und
plötzlich schaut diese Welt ihn an, den Bewohner des alten Europas, und
weiß womöglich besser als er selbst, wer er eigentlich ist.
Jenny
Erpenbeck erzählt auf ihre unnachahmliche Weise eine Geschichte vom
Wegsehen und Hinsehen, von Tod und Krieg, vom ewigen Warten und von all
dem, was unter der Oberfläche verborgen liegt.
"(...) dieser Roman ist realistisch: Nicht weil er Verhältnisse real darstellt, sondern weil er eine literarische Wirklichkeit aufbaut, die die Weltrealität reflektiert."
NZZ am Sonntag, Stefana Sabin (30.08.2015)
""Gehen, ging, gegangen" ist ein Werk von bezwingender Aktualität – und zugleich eines, das diese Brisanz literarisch weder gesucht noch einkalkuliert hat, weil ihm jeglicher Zynismus fremd ist."
F.A.Z.net, Felicitas von Lovenberg (15.09.2015)
"Jenny Erpenbeck hat das Buch der Stunde geschrieben. (...) Es ist ein trauriger Glücksfall für die deutsche Literatur, den Erpenbeck uns hier beschert."
Der Spiegel,Elke Schmitter (05.09.2015)
"Ich habe ganz großen Respekt für diesen Text von Jenny Erpenbeck, weil es ihr wirklich gelungen ist, Gefühlsduselei, Klischees und Schwarzweißmalerei zu meiden. Und dann bekommt man durch die Begegnung mit ihren Romanfiguren einen neuen Blick auf die Problematik."
NDR Kultur, Ulrike Sárkány (13.08.2015)
"Ein zutiefst menschlicher Roman, genau zur richtigen Zeit.“
DeutschlandRadio Kultur "Frühkritik" (17.08.2015)
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